Eierheischen

Elek

Gyulai

Békés

Magyarország - Hungary

Turnus

jährlich

Festausübung

N
aktuell

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Elek

Kreis

Gyulai

Region

Békés

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung

Im Dorf Elek, einem ungarischen Dorf, in dem auch Deutsche lebten, wurde zu Mittfasten der Brauch des Eierheischens ausgeübt, so eine Beschreibung aus den 1980er Jahren. Im Allgemeinen fiel dieser Brauch auf den dritten Mittwoch nach Aschermittwoch. Die aktiven Beteiligten waren Jungen, doch wurde dieser Tag auch von Verheirateten und Kindern begangen. Die Buben schlossen sich zu kleineren Gruppen zusammen und befestigten eine Puppe aus abgetragenen Kleidungsstücken und Lumpen, deren maskuliner Charakter durch einen Maiskolben deutlich betont war, an einem Besensteil oder einer Stange. Nach Einbruch der Dunkelheit machten sich die Grüppchen auf den Weg, hielten vor ausersehenen Häusern, in denen Mädchen wohnten, unter dem Fenster und heischten mit folgendem Spruch Eier:

"Heute ist Mitte in den Fasten, Wir tragen die Puppe übers Wasser. Eier heraus, der Pfarrer ist draußen! Schnitten (gedörrte Apfelschnitten) heraus, der Penis (pits) ist draußen!

Wassersuppe ist gar nicht gut, Eierschmalz ist besser. Essen wir mit Gabel und Löffel, Die Gabel hat eine Spitze. Mit dem Löffel kriegen wir mehr. Ujje, Eier heraus!"

Sobald die Haustochter den Spruch hörte, hatte sie das Fenster zu öffnen (das Fenster der Mädchenstube ging im Allgemeinen auf die Gasse) und die Eier hinauszureichen. Den Jungen war es an diesem Abend verboten, Häuser zu betreten, in denen Mädchen wohnten. Erhielten sie keine Eier oder ließ man sie unbeachtet, so warfen sie einige der mitgebrachten faulen Eier an die Hauswand und zogen weiter zur nächsten Mädchenstube. Hatten sie eine entsprechende Menge an Eier gesammelt, so bereiteten sie bei einem vereinbarten Haus eine Eierspeise - nach Möglichkeiten mit Hartwurstscheiben (Kolbassen), tranken zum Essen Wein und blieben bei fröhlichem Gesang etwa bis Mitternacht beisammen.
Es wurde üblich, dass die Bubengruppe beim Haus desjenigen Teilnehmers die Eiersuppe kochte, der eine oder mehrere erwachsenen Schwestern hatte. Die Mädchen kamen sodann auch von anderen Häusern vorbei, aber blieben dennoch von den Jungen getrennt.
In den 1980er Jahren kam es auf, dass sich auch die Mädchen zu Mittfasten sammelten.

Referenzen

Josef Banner/Georg Mester: Brauchtum der Fasten- und Osterzeit bei den Eleker Deutschen. In: In: Karl Manherz (Hg.): Beiträge zur Volksunde der Ungarndeutschen 3. Budapest 1981, S. 237-259.