Fasnet / Fastnacht

Schwenningen/Villingen-Schwenningen

Schwarzwald-Baar

Baden-Württemberg

Deutschland - Germany

Dieses Jahr

14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn) - 14.02.2024 (Aschermittwoch = Fastenbeginn), 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag) - 13.02.2024 (Fastnachtsdienstag), 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag) - 12.02.2024 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 11.02.2024 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 08.02.2024 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 10.02.2024 (Fastnachtssamstag) - 10.02.2024 (Fastnachtssamstag), 09.02.2024 (Freitag vor der Fastnacht) - 09.02.2024 (Freitag vor der Fastnacht)

Nächstes Jahr

05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn) - 05.03.2025 (Aschermittwoch = Fastenbeginn), 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag) - 04.03.2025 (Fastnachtsdienstag), 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag) - 03.03.2025 (Fastnachtsmontag = Rosenmontag), 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi) - 02.03.2025 (Fastnachtssonntag = Quinquagesima / Estomihi), 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht) - 27.02.2025 (Donnerstag vor der Fastnacht = Weiberfastnacht), 01.03.2025 (Fastnachtssamstag) - 01.03.2025 (Fastnachtssamstag), 28.02.2025 (Freitag vor der Fastnacht) - 28.02.2025 (Freitag vor der Fastnacht)

Turnus

jährlich

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N
aktuell

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Geografie

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Ort

Schwenningen/Villingen-Schwenningen

Kreis

Schwarzwald-Baar

Region

Baden-Württemberg

Staat

Deutschland - Germany

Beschreibung

Schmotzige Dunschtig / Fastnachtsdonnerstag
Am Morgen des Fastnachtsdonnerstag werden die Schüler der Grundschulen befreit.
Am Abend wird um 19 Uhr der Schlüssel für das Rathaus auf dem Marktplatz in Schwenningen vom Stadtoberhaupt gefordert. Bis Aschermittwoch regieren dann die Narren.

Fasnet-Freitig / Fastnachtsfreitag
Der Oberbürgermeister wird in seinem Amtsstuben seiner Vergehen im letzten Jahr angeklagt und durch den Narrenpolizisten verhaftet. In der Zunftstube findet der Sünder anschließend Gelegenheit durch eine Spende Reue zu zeigen. Am Nachmittag findet die Kinderfasnet in der Bürktrunhalle statt.

Fasnet-Samschtig / Fastnachtssamstag

Auf dem Muslenplatz in Schwenningen herrscht am Fastnachtssamstag ab 11 Uhr ein reges Narrentreiben mit verschiedenen Darbietungen. Die Zunft sucht dabei den Kontakt zur närrischen Bevölkerung und gar manch ein Bürger wird hier nach allen Regeln der Kunst gestrählt.

Fasnetumzug / Fastnachtssonntag

Den Höhepunkt der Schwenninger Fasnet bildet jedes Jahr der große Umzug, der am Fastnachtssonntag ab 14 Uhr durch die Straßen der Stadt führt.

Maskenfiguren:

Zu den Figuren der Narrenzunft Schwenningen gehört als Einzelfigur der Hölzlekönig. So wurde die einst höchste Tanne Deutschlands an der Straße von Schwenningen nach Villingen genannt. Die Sage erzählt, dass dort eine „Zigeunerin“ ihr totes Kind vergraben und eine Tanne auf das Grab gepflanzt hat, welche zum Hölzlekönig heranwuchs. Der Blitz schlug mehrere Male in die Tanne ein und verkürzte sie. Später wurde ihre Krone mit einer Blechkappe und einem Blitzableiter versehen. In Erinnerung daran wurde die Maskengestalt des Hölzlekönigs geschaffen und zum Schirmherr der Schwenninger Fasnet erhoben. Das Häs besteht aus einer blau-weiß (die Farben von Schwenningen) gestreiften Hose und einer blau-weiß karierten Bluse. Über dieser trägt er einen braunen Umhang in der Rindenfarbe der Tanne. Auf dem Rücken des Umhangs ist das Schwenninger Stadtwappen abgebildet. In der linken Hand hält er ein Buch mit der Sage des Hölzlekönigs. Die Maske hat einen starren, ernsten Ausdruck. Aus dem Mund wächst ein Zahn. Auf der Maskenhaube trägt er eine Miniatur des Baumes.

Die häufigste Figur in der Narrenzunft ist das Hansele. Es trägt ein bemaltes Leinengewand. Auf den vorderen Hosenbeinen ist ein Uhrenhändler, als Hinweis auf die einstige Uhrenindustrie Schwenningens, und eine Bäuerin zu sehen, beide in der Schwenninger Tracht. Die hinteren Hosenbeine zeigen einen jungen Tannenwald und den Hölzlekönig. Die Rosen auf den Ärmeln sollen den nahenden Frühling symbolisieren. Das rote Schultertuch soll bedeuten, dass alle Narren unter einem Tuch, einer Decke oder einer Kappe stecken. Die aus Lindenholz geschnitzte Maske hat einen lächelnden, freundlichen Ausdruck. Auf dem Haarkranz, mit dem die Maske eingefasst ist, sind Spiegel angebracht, die den Zeitgeist widerspiegeln sollen, den der Narr beim Strählen beachtet und benützt.
Außerdem trägt das Hansel eine weiße Rüsche mit blauer Einfassung und ein oder zwei Fuchsschwänze, wohl das wichtigste Attribut des Narren, das ihn zum Strählen berechtigt. Das Geschell besteht aus sechs gekreuzten Rindslederriemen mit 42 oder 48 Glocken.
Der mitgeführte Pendel, dem Uhrenpendel einer Standuhr nachempfunden, verweist auf die einstige Industrie Schwenningens. Auf der einen Seite ist ein Zifferblatt mit der Uhrzeit 11.11 Uhr aufgemalt, die andere Seite zeigt eine Sonne als Symbol des nahenden Frühlings.

Eine weitere Figur der Schwenninger Narrenzunft ist der Schantle – was nach dem örtlichen Verständnis soviel bedeutet wie „schändlicher Kerl, der anderen schändlich tut“.
Die Figur entstand nach folgender Geschichte: Vor vielen Jahren lebte in Schwenningen ein Mann, der sehr habsüchtig war. Des Nachts schlief er auf dem Heuboden, wo er sein Geld versteckt hatte. Nach seinem Tode kamen die Erben, um das Geld zu suchen. Da erschien ihnen der Geist des Verstorbenen, der im Grab keine Ruhe fand und rief vom Heuboden herab: „Iehr sollid niit hau!“ (Ihr sollt nichts haben.) So oft sie die Suche auch wiederholten, geschah dasselbe.
Der Schantle trägt eine schwarze Hose mit blau-weißen Streifen und einen Fuhrmannskittel. Aus der linken Tasche hängt ein Schnupftuch, in der rechten Hand trägt er eine Kuhglocke oder einen Pendel. Die Maske lächelt verschmitzt oder auch schadenfroh. Auf der Maskenhaube trägt er einen Hut, links und rechts am Hut einen Fuchsschwanz als Zeichen der Narrenschläue.

Die Figur des Moosmulle wurde 1971 geschaffen und wird nur von Frauen getragen.
Das Häs stellt die Moosweiber dar, die früher auf dem Schwenninger Moos Torf gestochen haben. Das Moosmulle trägt ein braunes Häs in den Farben des Torfs. Auf der Rückseite des Kittels ist das Moos mit dem Neckarursprung aufgemalt. Bunte Wollbollen in den Farben des Erikakrautes sind an der Hose und der Maskenhaube angebracht. Die Maske zeigt ein verschmitztes Frauengesicht. Das Geschell besteht aus zwei Rindslederriemen mit insgesamt 14 Glocken. In der Hand trägt das Moosmulle einen Korb und einen Fuchsschwanz. Die Moosmullen singen folgendes Lied:

„Wo dr Neckar entspringt
s woaß bi iis a jedes Kind
hinterm Hilba goot as loos,
iiser Hoamat, iiser Moos.
Guck, do kunnt schau so a Mooshex
mit am Besa
triibt irra Wesa,
und duat wia b sessa
und dia Moosmulle hopset
närrisch dur d Strooßa
im brunna Häs, mit iirem liichta Gschell,
liichta G schell.

„Dia Hex schliicht rum,
dia Hex schliicht rum,
und machat Radau.
Dia Moosmulle lachet und
daanzet no grad au.

Do uff am Schwenninger Moos,
jo des woaß schau klei,
des woaß schau groß,
do isch eiwiil äbbis los,
do isch eiwiil äbbis los.
au.“

Die Narrenzunft hat drei Mooshexen. Die Aufgabe dieser Figur ist, die Moosmulle zu behüten und Leben in die Gruppe zu bringen. Die Maske zeigt ein grobes und derbes Gesicht. Das Häs ist in den Farben der Heide gehalten, bestehend aus einem erikafarbenen Kopftuch, einem erikafarbenen Schurz, einer grünen, gemusterten Bluse und einem braunen Rock. Unter dem Rock wird eine althergebrachte Spitzenunterhose getragen. An den Füßen trägt die Hexe Strohschuhe, in der Hand einen Reisigbesen.
Bei der Schwenninger Fasnet ertönen immer wieder das Schwenninger Narrenlied und der Narrenmarsch:

„Es gibt viele Narre bei iis in iisere Stadt
besonders viel hät dNarrezunft und domit macht se Staat.
Doch die einzelnen Häser sind iis vertraut und wert,
drum machet jetzt au älle mit und singet unbeschwert:

D Schwenninger Fasnet, älle wohl bekannt,
net nu bei iis, au im ganze Land.
D Schwenninger Fasnet erlebt mer immer neu,
drum bliibet mir dr halt treu.
An dem Fasnet-Sunntig, do goots lustig zue,
do ischt iiseren Umzug, da guget älle zue.
Hölzle, Hansel,. Schantle, die Moosmulle und dHex,
sie gont wie usem Schächtele, da bischt ja ganz perplex.

Ist es Fasnet-Zischtig, no goots dem End schnell zue,
no gond mir uff dMusleplatz, denn dFasnet hät bald Rue.
Doo wird jetzt die Hex verbrennt, die Trauer isch gar groß,
man freut sich auf das nächste Jahr, denn bald goots wieder los.“

Schwenninger Narrenmarsch:
„Hoch, hoch der Fasnetszeit,
ein Hoch der Narretei.
Hoch ertönt es weit und breit;
denn wir alle sind dabei!
Ob jung, ob alt, ob arm oder reich,
wer kümmert sich darum.
An der Fasnet sind wir alle gleich,
nehmen keinem etwas krumm.
Drum ein Hoch der hohen Fasnetszeit,
wir alle sind dabei!

Refrain
Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz!
Hoorig, hoorig, hoorig isch die Katz am Schwanz!

Geschichte:
Die frühesten Nachweise einer Schwenninger Fasnet sind aus dem Jahr 1535 vorhanden. In einem Brief an Herzog Ulrich beklagt sich der Reformator der Baar, Ambrosius Blarer, über diverse närrische Aktivitäten zu Fastnachtszeit wie Maskeradelaufen, Laufen in Weibskleidern oder das Singen heidnischer Fastnachtslieder.
Einer Überlieferung nach sollen 1778 zwei Einheimische bei einem Narrensprung durch Schwenningen um 1 Uhr mittags gesehen worden sein. Die beiden sollen dabei komplette Narrenhäser mit Schemen, Fuchsschwänzen und Holzsäbeln getragen haben.
Die Narrenzunft in ihrer heutigen Form besteht seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. 1928 gründeten die Schwenninger aber bereits einen Karnevalsverein, um das alte Brauchtum wieder zu beleben und in eine feste Form zu bringen.
Die Aufnahme der Narrenzunft in die VSAN fand im Jahr 1933 statt.

Fasnetsverbrennung / Fastnachtsdienstag

Am Fastnachtsdienstag findet um 19 Uhr auf dem Muslenplatz die Fasnetsverbrennung statt. Der Stadtschlüssel wird an den Oberbürgermeister zurückgegeben.

Aschermittwoch
Die Zunft trifft sich zur Geldbeutelwäsche am Narrenbrunnen. Dabei wird der über die Fasnet leer gewordene Geldbeutel gewaschen. Anschließend läßt man die Fasnet bei einem Heringessen endgültig ausklingen.

 

Die Termine der aktuellen Fastnachtsveranstaltungen können aus dem unter
www.fasnacht.net ab Oktober jedes Jahres von der Vereinigung Schwäbisch-
Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) veröffentlichten Narrenfahrplan
entnommen werden.

 

Referenzen

Zur Geschichte der organisierten Fastnacht, Hg. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Vöhrenbach 1999.