Funkensonntag
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Beschreibung
In Denkingen wird am Funkensonntag ein großes Funkenfeuer abgebrannt. Bei Birlinger findet sich für die Mitte des 19. Jahrhunderts folgende Brauchbeschreibung:
Um Spaichingen ringsum in den Ortschaften Aixheim, Denkingen, Balgheim, Dürbheim, Frittlingen bis herunter zum Plettenberg fand der Fackelgang oder wie es andere heißen das "Saatleuchten" statt. Buben von 10-18 Jahren zogen abends nach dem Betläuten in den Kornösch hinaus und jeder war stolz auf die schönste und längste Fackel. Draußen zündete man unter großem Jubel die Fackeln an und zog auf und ab im Saatfeld. Dies sollte die aufkeimende Saat im Sommer vor Blitz und Hagel schützen.
Alte Leute aus der Gegend erzählen, daß der Fackelzug an den nächtlichen Zug Jesu und seiner Jünger im Fackelschein auf den Ölberg erinnere. Die Bezeichnung "Saatleuchten" deutet hingegen auf einen anderen Zusammenhang hin: Dem Feuer wurde besondere Schutzwirkung zugeschrieben. Birlinger verweist noch auf mögliche Wurzeln in der germanischen Mythologie.
Referenzen
Anton Birlinger: Volkstümliches aus Schwaben. Sitten und Gebräuche. Freiburg 1862. S. 65 f.