Metzgersprung
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Festausübung
Allg. Festbeschreibung
Geografie
Ort
Kreis
Region
Staat
Beschreibung
Ablauf:
In Bad Tölz hatte das Brunnenstürzen der Metzgerlehrlinge in der Fastnachtszeit eine ähnliche lange Tradition wie der Metzgersprung in München (siehe dort). Das Fest begann mit einem Ritt der „Lerner“ (Lehrlinge) samt ihren Meistern zur Kirche. Nach dem Gottesdienst ritten sie zurück zur Herberge, von dort aus vor das Gericht und das Bezirksamt, zum Forstamt und zum Notar, also zum jeweiligen Sitz der für sie höchsten ortsansässigen Repräsentanten des öffentlichen Lebens führte. Dreimal umrundeten sie den Marktbrunnen zu Pferd, ehe sie Bekanntschaft mit dem Wasser machten. Anders als in München, wo die Metzgerlehrlinge aus dem Brunnentrog heraus die Zuschauer nass spritzen zu durften, wurden sie in Tölz selber von ihren Lehrmeistern aus „Schapfen“ (kleinen Holzbottichen mit vertikalem Handgriff) mit Brunnenwasser übergossen. Nach dieser „Taufe“ erhielt jeder der „Junggesellen“ (jungen Gesellen) einen symbolischen „Backenstreich“.
Geschichte:
Seit dem Jahr 1517 entwickelte sich der Handwerksbrauch der Lossprechung der Metzgerlehrlinge zu einem öffentlichen Fest, dem „Metzgersprung“. Ab dem 17. Jahrhundert wurde der Brauch meist auf die Fastnacht verlegt. Auch der Tölzer Termin, der sich an Lichtmess orientiert, steht letztlich mit der Fastnacht in Verbindung. Mit Mariä Lichtmess (bis heute Termin für den Abbau der Christbäume und Krippen in den Kirchen) war die Weihnachtszeit endgültig vorbei und der Fastnacht stand nichts mehr im Wege. In Tölz, das 1846 nach der Entdeckung einer Jodquelle, zum Heilbad ernannt wurde, war der Brauch des Brunnenstürzens der Metzgerlehrlinge zum Abschluss ihrer Lehrzeit noch um 1870 lebendig.