Palmeselprozession
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Beschreibung
In Thaur bei Innsbruck wird bei der Palmprozession der Palmesel um 1985 immer noch mitgeführt.
L. Hörmann hat den Zug mit dem hölzernen Palmesel um die Jahrhundertwende folgendermaßen beschrieben: "Nachdem am Palmsonntag vormittags die Palmweihe stattgefunden hat, setzt sich der Palmesel mittags Punkt 12 Uhr in Begleitung einer großen Volksmenge unter Glockengeläute von der Pfarrkirche in Thaur aus in Bewegung.... Zuerst erscheint, gezogen von 26-30 Kindern, die wie an einer Strickleiter paarweise hintereinander gespannt sind, auf vierräderigem niederen Wagengestelle Christus, auf dem Esel sitzen, fast in Lebensgröße aus Holz geschnitzt. Er ist mit einem wirklichen braunroten Rocke bekleidet, der Mantel darüber ist hochrot. Seine Linke trägt einen Palmzweig, die Rechte hält er segnend erhoben. Hinter dem Palmesel folgen Knaben mit buntgeschmückten und blühenden Palmzweigen, dahinter kommen die ersten Männer, darauf der Priester mit dem Kreuzpartikel in der Hand. (...) Oben unweit des Thaurer Schlosses wird der Palmesel im einsamen St. Romedikirchlein eingestellt, und der Meßner singt mit zwei Ministranten das Salve regina. Hierauf erteilt der Priester seinen Segen, und der Zug bewegt sich wieder in der gleichen Ordnung unter lautem Beten der Menge gegen das Dorf Rum hinab. Unten ist schon alles in freudiger Erwartung... Sobald man den Zug erblickt, geht man ihm mit wehenden Palmen in Begleitung des Priesters von Rum entgegen, unter Glockengeläute hält die Prozession ihren Einzug".
Zu diesem Einzug des Palmesels von Thaur im Dorf Rum gehört noch ein anderer Brauch:
Nach der Andacht bekommen die Ziehkinder und andere Kinder Brezeln . Daraufhin ordnet sich der Zug aufs Neue und kehrt in gleicher Weise nach Thaur zurück.
Thaur ist die einzige Gemeinde in Tirol, die trotz des kirchlichen Verbots im 18./19. Jahrhundert weiterhin die Prozession durchgeführt hat.