01.11. Allerheiligen
Allerheiligen [lat. omnibus sanctorum; auch: Godeshilligendach, aller Sintentag] ist ein Hochfest der katholischen Kirche zum Andenken an ihre Heiligen. Dabei sind ausdrücklich auch diejenigen Heiligen gemeint, „von denen niemand weiß, außer Gott“. Es bildet zusammen mit Allerseelen die beiden liturgisch bedeutsamsten Tage der so genannten „Seelenwoche“.
Im christlichen Altertum sind Sammelfeste für die Heiligen und Märtyrer der katholischen Kirche überliefert. Diese finden meistens im österlichen Umfeld statt. Innerhalb der östlich-orthodoxen Kirche findet sich im Bericht des Chrysostomos von Antiochien ein Beleg eines solchen Festes aus dem 4. Jahrhundert mit der Bezeichnung „Herrentag aller Heiligen“. Nachdem Papst Bonifatius V. das römische Pantheon als christliche Kirche zu Ehren der „Jungfrau Maria und allen Heiligen“ weihte, fasst dieses Kirchenfest auch im lateinischen Westen langsam fuß. Papst Gregor III. weihte später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November. Ende des 8. Jahrhunderts begann man das Fest in Frankreich zu feiern. Papst Gregor IV. dehnte 839 den Gedächtnistag auf die ganze Kirche aus. Seither wird Allerheiligen und Allerseelen an den ersten beiden Novembertagen begangen. Hierbei wird das Fest aus seinem ursprünglich österlichen Kontext gelöst und deutet mehr auf die am Winteranfang sterbende Natur hin, durch die die ewige Welt der Heiligen sichtbar werden soll.
Auch für Allerheiligen haben sich verschiedene Brauchformen erhalten, die in enger Verbundenheit zu denjenigen des Allerseelenfeiertages stehen. So werden vielerorts bereits an diesem Tag die Gräber der verstorbenen Verwandten mit Blumen und Grün geschmückt, sowie ein „Ewiges Licht“ entzündet, so dass es am Allerseelentag bereits brennt. Auch Friedhofsumgänge und Prozessionen, bei der ein Priester um die Gräber geht und diese segnet, gehören vielfach zur gelebten Brauchausübung.
Vorchristliche Elemente lassen sich am, im angelsächsischen Raum verbreiteten, „Halloween“ [Hallows = Heilige] nachweisen, das in der Nacht zu Allerheiligen gefeiert wird. Im Hintergrund von Halloween steht der keltische Neujahrstag am 1. November und das Samhain-Fest, ein Erntedankfest zum Jahresende, das die Menschen ausgelassen und fröhlich feierten, dazu gab es die für die Jahreswende typischen Wahrsagebräuche, die in Irland noch heute zu Halloween gehören. Halloween wurde dann erst im Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA zum stark säkularisierten und kommerzialisierten „Fest des Grauens“.