betlehemes játék, „csobánolás“/Bethlehemspiel

Izmény

Bonyhádi

Tolna

Magyarország - Hungary

Dieses Jahr

24.12.2024 (24.12. Heiligabend /) - 26.12.2024 (26.12. 2. Weihnachtsfeiertag/ Stephanustag)

Nächstes Jahr

24.12.2025 (24.12. Heiligabend /) - 26.12.2025 (26.12. 2. Weihnachtsfeiertag/ Stephanustag)

Turnus

jährlich

Festausübung

N
erloschen

Allg. Festbeschreibung

Geografie

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Ort

Izmény

Kreis

Bonyhádi

Region

Tolna

Staat

Magyarország - Hungary

Beschreibung


Das ungarische Bethlehemspiel (Hirtenspiel) gehörte in Ungarn im 19.-20. Jahrhundert zu den populärsten bäuerlichen Volksschauspielarten. Im Mittelpunkt der Vorführung standen Dialog, Gesang und Tanz der in einen zotteligen Pelzmantel (bunda) gekleideten "Hirten". Diese trugen das selbstgemachte, kirchen- oder krippenförmige "Betlehem" herbei.
Das Spiel setzte sich aus folgenden Szenen zusammen (je nach Gegend variierend - zu Beginn kann evtl. eine "Herbergesuche" stattfinden):
Maria und Josef suchen eine Herberge, finden aber nur einen Stall. Dabei werden sie vom König (oder auch von einem Reichen, einem Schmied usw.) abgewiesen (die Szene kann auch mit zusätzlichen Motiven eine Strafe für deren Unbarmherzigkeit mit beinhalten). Ein Engel weckt die schlafenden Hirten, denen der Weg zum neugeborenen Jesus gezeigt wird; die Hirten suchen Jesus auf und bescheren ihn. Auch das Herodesspiel kann Teil des Bethlehemspiels sein, es wurde aber häufig erst an Dreikönig gespielt.
Hauptfigur des Bethlehemspiels ist in der Regel der alte, taube Hirte, der die Worte des Engels missversteht und damit für Heiterkeit sorgt. Auch die Hirten verstehen den Engel falsch, sie zeigen sich als unwissend, aber gutherzig; sie unterhalten mit ihrem Tanz, Gesang oder evtl. Flötenspiel.
Das Spiel wird mit Heischeformeln beendet.

Die ursprünglichsten Formen des Bethlehemspiels stammen von den Siebenbürger Ungarn (heute gehört Siebenbürgen zu Rumänien). Dort wurden die Spiele von erwachsenen Männern aufgeführt, die häufig maskiert waren. Durch die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Ungarn übersiedelten Szekler aus der Bukowina wurde die Spielpraxis bis in die 1970er Jahre aufrechterhalten - so in den Ortschaften Kéty und Kakasd. Dort hieß das Bethlehemspiel "csobánolás" nach der Figur "csobán" (Hirte).
Die Bukowina-Szekler haben das in ihrer alten Heimat (Bukowina) noch aufgeführte Bethlehemspiel nach ihrer Einsiedlung nach Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg ein Stück weit wiederbelebt. Bis in die 1970er Jahre fanden zahlreiche Bethlehemspiel-Vorführungen statt, die den vielerorts bereits längst erloschenen Brauch auch weit über die Komitatsgrenzen hinaus wieder bekannt machten (Unsere Fotobeispiele stammen aus dieser Zeit.)

Geschichte:
Von dem wohl auch im Mittelalter vorkommenden Bethlehemspiel sind für diese Zeit keine Überlieferungen erhalten, die ersten Bethlehemspieltexte stammen aus dem 17. Jahrhundert und waren für schulische Vorstellungen erstellt worden.

Referenzen

Magyar Néprajzi Lexikon [Lexikon der ungarischen Volkskunde], szerk. Gy. Ortutay, Bd. 2, Budapest 1977, S. 269-274.