30.11. Andreas
Der Apostel Andreas [*unbekannt – 60 n.Chr.] war ein Anhänger von Johannes dem Täufer. Er gehörte zu den ersten vier von Jesus berufenen Jüngern. Andreas, von Beruf Fischer, stammte aus Bethsaida in Syrien oder Kapernaom in Israel. Nach dem Tod Jesu verkündete er das Evangelium in mehreren Ländern. Ihm werden zahlreiche Wunder zugeschrieben. Einer Legende zufolge heilte er im griechischen Patras Maximilla, die Frau der Statthalters, und bekehrte sie zum Christentum. Der Statthalter selbst, den er nicht bekehren konnte, folterte Andreas und ließ ihn schließlich an ein schräges Kreuz binden (Dieses Kreuz wurde ihm seit dem späten Mittelalter als Attribut beigestellt und nach ihm „Andreaskreuz“ genannt). Er starb, so eine spätantike Quelle, am 30. November 60 als Märtyrer an diesem Kreuz.
Der Heilige Andreas ist Patron von Russland, Schottland, Spanien, Griechenland und Sizilien sowie zahlreicher Städte, er ist der Schutzhelfer der Fischer, Bergleute, Seiler, Metzger und Wasserträger. Andreas wird gegen Gicht, Krämpfe, Halsweh und Rotlauf („Andreaskrankheit“) angerufen und um Ehevermittlung, Eheglück und Kindersegen gebeten. In Verbindung damit stehen zahlreiche Losbräuche, die in der Andreasnacht ausgeübt wurden. Der Grund dafür könnte darin zu sehen sein, dass bis ins 9. Jahrhundert das Kirchenjahr mit dem 30. November endete und der Andreasnacht somit eine besondere Symbolik zukam. So war es üblich, verschiedene Orakel zu vollziehen, vor allem Liebesorakel.
Beispiel: Im Mittelalter schälten Mädchen Äpfel, bis sich eine lange Schale gebildet hatte. Sahen sie darin einen Buchstaben, so war dies der erste Buchstabe ihres zukünftigen Freundes. So und ähnlich gab es zahlreiche Orakelpraktiken.