Advent

Als Advent [lat. adventus, Ankunft] bezeichnet die Zeit der Vorbereitung auf das >Weihnachtsfest. Es markiert den Beginn des christlichen Jahreskreises und hat, auch im deutschsprachigen Raum, eine ganze Vielzahl an Brauchformen ausgebildet, die christliche und/oder säkulare Wurzeln haben. Die liturgische Farbe ist violett, diejenige für den dritten Adventssonntag (lat. gaudete) rosa.

Seit dem 4. Jahrhundert aus Spanien und Gallien als dreiwöchige Zeit des Fastens und er Besinnung auf die Geburt und Taufe Christi verbreitet, sollte durch eifrigen Gottesdienstbesuch und die Verrichtung guter Taten Buße getan werden. Seit dem 5. Jahrhundert ist die vierwöchige Adventszeit, nach dem Vorbild des österlichen Fastens, verbreitet. Diese fiel auf die Tage zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Erscheinungsfest am 6. Januar. Diese acht Wochen ergeben, abzüglich der fastenfreien Sonn- und Samstage, insgesamt vierzig Tage. Kirchenrechtsverbindlich für den lateinischen Westen wird diese Einteilung allerdings erst mit dem Konzil von Trient im Jahr 1570. Die orthodoxen Kirchen begehen bis heute eine sechswöchige Festzeit, die am 6. Januar mit der Feier der Epiphanie Christi endet. Die lateinkatholische Liturgie schreibt das Adventsfasten seit 1971 nicht mehr vor. Traditionell durfte in der Adventszeit nicht getanzt und nicht geheiratet werden.

Innerhalb des Adventszeit haben, vor allem in der evangelisch-protestantischen Kirche, die liturgischen Feiern der einzelnen Adventssonntage eine unterschiedliche Bedeutung und stehen dementsprechend unter einem jeweils divergierenden Motto: Der Ankunft Christi in Jerusalem, die Wiederkunft des Herrn, der Erinnerung an Johannes den Täufer als Jesu Vorläufer und dem Lobgesang der Maria, beziehungsweise der Freude auf das Herannahen von Christi Geburt.

Die multiplen Brauchformen zum Advent lassen sich grob in christlich-religiöse und säkulare aufteilen, obwohl auch hier Überschneidungen möglich sind. Wichtigste und wohl am weitesten verbreitete Adventsbräuche sind der Adventskalender und der Adventskranz: Der Brauch des Aufstellens eines Adventskranzes geht auf den Pädagogen und evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 zurück und wurde später, späterstens in den 1930er Jahren, auch in katholisch geprägten Gebieten übernommen. Im von Wichern betreuten „Rauhen Haus“ – eine karitative Einrichtung für verarmte Kinder und Jugendliche in Hamburg – wurde ein Lichterkranz aufgestellt, der als Symbol Christi als „Licht der Welt“ gedeutet werden konnte und gleichzeitig die ältere Tradition tannenumzweigter „Winterkränze“ aufgriff. Die durch den beleuchteten Kranz dargestellte Sonnensymbolik und die Vermehrung des darauf scheinenden Kerzenlichtes kann als Allegorie auf die Botschaft der Geburt Christi gedeutet werden. In der Gegenwart ist der Brauch der Adventskränze in nahezu allen Teilen der Welt verbreitet. Ebenfalls von evangelischer Seite kommt der Adventskalender, der, anders als der Adventskranz, nicht die Adventssonntage, sondern den kalendarischen Monat Dezember zur Grundlage der Zeitmessung macht. Bereits im 19. Jahrhundert ist eine Vielzahl unterschiedlicher „Adventskalender“ im Gebrauch: Kreidestriche, Abreißkalender oder in der nachgebauten Weihnachtskrippe liegende Strohhalme sind weit verbreitet. Der erste gedruckte Adventskalender erschien 1902 in der Evangelischen Buchhandlung in Hamburg in Form einer Weihnachtsuhr, 1904 wurde dem „Neuen Tagblatt Stuttgart“ ein Adventskalender als Präsent beigelegt. 1908 verließ der erste, wenn auch noch fensterlose, spezielle Adventskalender die Druckpresse: Gerhard Lang, Pfarrersohn aus Maulbronn in Württemberg, druckte als „Münchener Weihnachts- Kalender“ farbige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen zweiten, mit Zahlen von 1 bis 24 versehenen Pappkarton geklebt werden konnten. Um 1920 erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen auf dem Markt. Im Dritten Reich rückten die „Vorweihnachtskalender“ der Nationalsozialisten unterm Hakenkreuz die „Wintersonnenwende“ statt der Christnacht in den Mittelpunkt. Wohl im Jahr 1958 gab es den ersten mit Schokolade gefüllten Adventskalender.

Seit dem 15. Jahrhundert sind mit der Adventszeit auch verschiedene Los- und Orakelbräuche verbunden. Das hierfür nebenbei Praktizierte „Klöpflen“ hat sich als Heischebrauch für Kinder bis in die Gegenwart erhalten. Eine symbolische „Hebergssuche“ der Heiligen Familie stellt das sogenannte „Frauentragen“ dar: Bilder oder Statuen Mariens und Josefs werden in den Orten von Haus zu Haus getragen. In Nordwestdeutschland und den Niederlanden verbreitet ist das „Turmblasen“. Weiter verbreitet sind die kirchlichen Rorate-Messen, die den besonderen Charakter der Adventszeit für das Kirchenjahr so weiter verdeutlichen. Die in der Adventszeit stattfinden Heiligenfeste (>Luzientag, >Barbara, >Nikolaustag) haben vielfach den Charakter von Lichterfesten, bilden mitunter jedoch auch eigene, speziellere Brauchformen aus.

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