Gründonnerstag

Der Gründonnerstag [auch: Hoher Donnerstag, Weißer Donnerstag] ist ein Bestandteil der >Karwoche und gedenkt des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern und dem Tag vor seinem Kreuzestod. Als erster Tag des Tridum Sanctum gehört er zu den höchsten katholischen Feiertagen, doch auch innerhalb der evangelischen Kirche genießt der Gründonnerstag eine besondere Aufmerksamkeit. Die Herkunft des Namens dieses Feiertages ist umstritten, eine gängige Theorie verbindet jedoch das mittelhochdeutsche Wort „gronen“, also „weinen“ oder „greinen“, mit dem Festtag, an dem, nach altkirchlicher Tradition, reuige Sünder und Büßer, meist nach einem öffentlichen Bekenntnis, wieder in den Schoß der Kirche zurückkehren konnten.

Zentraler Bestandteil der kirchlichen Liturgie des Gründonnerstags ist die Eucharistie. Da die Kartage aufgrund ihres grundsätzlichen Charakters als Festtage der Trauer und des Mitleidens mit der Passion Jesu eine besondere Prachtentfaltung nicht gestatten, seit dem Vierten Laterankonzil aber ein besonderer Bedarf für die Verehrung der Realpräsenz des Leibes und Blutes Christi im Brot und Wein des Abendmahles entstanden war, wurde in der katholischen Kirche seit dem 13. Jahrhundert als zweites Fest der Eucharistie das nachösterliche >Fronleichnamsfest am zweiten Donnerstag nach >Pfingsten eingeführt, das somit in einer besonderen Beziehung zum Gründonnerstag steht.

Seit dem späten 7. Jahrhundert sind in Spanien die noch heute mit dem Gründonnerstag verbundenen rituellen Fußwaschungen überliefert, für das 12. Jahrhundert lässt sich eine spezielle Gründonnerstagsmesse in Rom nachweisen. In der heutigen Liturgie ist der Gründonnerstag in Bischofskirchen ebenso Tag der Weihe für die Öle der Krankensalbung, Firmung und Taufe. Auch rituelle Fußwaschungen durch den Bischof, oder Priester an zwölf Laienchristen ist oftmals noch heute Bestandteil dieser speziellen Liturgie. Nach dem „Gloria“wird der Altar abgeräumt, Glocken und Orgel schweigen bis zur Ostermesse. Die damit verbundenen Bräuche sind eng mit denen des folgenden >Karfreitages verbunden. Auch wird hierbei das Allerheiligste wird aus dem Tabernakel entfernt und mit einer Prozession an einen Seitenaltar oder die Kapelle verbracht.

Nach der Messe finden in Anlehnung an die überlieferte Nachtwache der Jünger Jesu am Ölberg in vielen Gemeinden ebenfalls solche Wachen statt, die mancherorts durch die ganze Nacht gehen. Die Wachen finden meist direkt vor dem Altar statt, auf dem sich nun die Hostien befinden. Dies soll den Gläubigen die Möglichkeit geben, das Allerheiligste in Anbetung zu verehren. In der Orthodoxie findet dagegen grundsätzlich keine liturgische Verehrung des Sakraments außerhalb der Messe statt. Nach dem Gottesdienst und parallel zur eucharistischen Anbetung gibt es mancherorts den Brauch, eine gemeinsame Agape zu halten. Bei diesem Mahl werden oft Milchbrote verzehrt sowie Wein und Traubensaft getrunken. Die Brote werden traditionell miteinander geteilt. In solchen Agapen soll die schenkende Liebe Jesu Christi praktisch gelebt werden und auch damit an das letzte Abendmahl Jesu erinnert werden.

In den evangelischen Gottesdiensten zum Gründonnerstag wird ebenfalls besonderen Wert auf das Abendmahl gelegt.

Mit dem Gründonnerstag sind zahlreiche Brauchausübungen in Verbindung zu bringen, die jedoch in vielerlei Hinsicht mit denjenigen der anderen >Kartage zu vergleichen sind („Karfreitagsratschen“). Eine Besonderheit dieses Festtages ist sicherlich, bevorzugt grüne Speisen zu sich zu nehmen. Auch für die Bestellung des Gartens wurde dem Gründonnerstag besondere Bedeutung zugesprochen. Vor Krankheiten und magischen Praktiken konnte man sich durch das zubereiten und Essen von an diesem Tag gelegter Eier schützen. Auch das für die Kartage typische „ratschen“ war fester Bestandteil dieser Brauchausübungen. In bestimmten Regionen, wie etwa dem fränkischen Coburg, bringt der Osterhase („Grüa Hoas“) bereits zu diesem Tag die Eier. In der Gegend der Oberkausitz haben sich einige Heischebräuch bis in die heutige Zeit erhalten.

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