04.12. Barbara
Es gibt keine historischen Anhaltspunkte, die belegen, dass die Heilige Barbara [*unbekannt – ca. 306] wirklich gelebt hat. Sie ist eine durch und durch mythische Gestalt, deren Leben nur aus der Legende rekonstruiert werden kann, und dennoch eine der bekanntesten Heiligen. Gelebt haben soll Barbara von Ende des 3. bis Anfang des 4. Jahrhunderts entweder in Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei, oder in Heliopolis, dem heutigen Bá’labakk im Libanon. Den Märtyrertod erlitt sie vermutlich im Jahre 306. Barbara, die zu den Vierzehn Nothelfern (Vierzehnheiligen) zählt, wird erst im 15. oder 16. Jahrhundert in die „Legenda aurea“ aufgenommen, in liturgischen Heiligenkalendern findet sie sich schon früher.
Der Legende nach bekannte sich Barbara, die schöne Tochter eines wohlhabenden Kaufmannes, gegen dessen Willen zum Christentum und ließ sich taufen. Nachdem ihr Vater sie zu einer standesgemäßen Heirat habe zwingen wollen, sei sie geflohen. Eine Legende erzählt, dass Barbara sich in den Felsen versteckt habe, die sich geöffnet hätten, um ihr Schutz zu gewähren. Doch ein Hirte habe sie dem Vater verraten, worauf dieser sie schwer misshandeln ließ. Die Heilige, so berichtet die Legende, hielt an ihrem Glauben fest und fand Beistand bei Gott. Daraufhin sei sie zum Tode verurteilt worden und ihr Vater, so ist zu lesen, habe sie eigenhändig enthauptet. Eine spätere Überlieferung fügt hinzu, dass der Heiligen im Moment ihres Todes versprochen worden sei, dass kein Mensch, der sie anrufe, ohne Sterbesakramente sterben müsse. Deshalb ist Barbara die Patronin der Sterbenden. Ihr Vater sei zur Strafe vom Blitz getroffen worden, weshalb die Heilige auch gegen Gewitter angerufen wird. Sie ist Patronin zahlreicher Berufsgruppen, die in irgendeiner Weise mit ihrer Legende in Beziehung stehen.
Innerhalb der Vierzehn Nothelfer gehört Barbara zusammen mit Katharina und Margareta zu den „Drei heiligen Madl“, den Drei heiligen Jungfrauen. Dort wird Barbara mit dem Attribut des Turmes dargestellt, weil sie nach der Legende in einem Turm gelebt habe.
Weil sich das Leben der Heiligen lediglich auf Legenden stützen kann, wurde Barbara nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Römischen Heiligenkalender nicht mehr geführt.
Ihr Gedenktag bleibt als nicht gebotener Gedenktag („memoria ad libitum“) weiter bestehen.
Bis heute besteht der Brauch, dass man am Barbaratag von Obstbäumen (zumeist Apfel- oder Kirschbäume) Zweige abschneidet und ins Wasser stellt. Blühen die so genannten „Barbarazweige“ an Weihnachten, so sei dies ein positives Zeichen für die Zukunft.
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