Christi Himmelfahrt
Christi Himmelfahrt [auch: Auffahrt, Goldene None, Gots ofertag et al.] ist ein christlicher Feiertag und ein Hochfest der katholischen Kirche, zum Andenken an die leibliche Auffahrt Jesu Christi in den Himmel, um seinen Platz „zur Rechten Gottes“ einzunehmen. Begangen wird der Festtag vierzig Tage nach Ostern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt er als gesetzlicher Feiertag. Nicht-christliche Brauchformen haben sich mit dem am selben Tag stattfindenden Vatertag verknüpft.
Erstmals 383/384 durch einen Pilgerbericht der Nonne Egeria für den Jerusalemer Raum bezeugt, etabliert sich die Feier der Himmelfahrt Christi vierzig Tage nach dessen Auferstehung um das Jahr 370. Der Festtag wird liturgisch eingerahmt von den >Bittagen und dem zehn Tage später stattfindenden >Pfingstfest.
Viele am Christi Himmelfahrtstag zu beobachtende Bräuche haben einen kirchlich-liturgischen Ursprung: Weit verbreitet war beispielsweise die sinnbildliche Darstellung der biblischen Vorgänge, indem man eine hölzerne Christusfigur das Kirchengewölbe heraufzog. Sobald diese verschwunden war, konnte es kleine Heiligenbildchen, Blumen, oder auch – den Heiligen Geist symbolisierendes – brennendes Werg auf die Gläubigen regnen. Ergänzt wurde dieses Schauspiel etwa auch durch die Darstellung des Himmelssturzes des Satans, der, vom Kirchengewölbe geworfen, von den anwesenden Gläubigen symbolisch erschlagen wurde. Nur noch in Resten vorhanden ist die Sitte, zum Himmelfahrtstag Geflügel zu essen, statt dessen hat sich in einigen Orten der Brauch erhalten zu diesem Tag Gebäck in Vogklform zu backen. Weiter verbreitet und vor allem im Alpenraum lebendig, ist allerdings das Hochheben und Umhertragen einer Christusfigur.
Der zum selben Termin begangene Vatertag hat keinen dezidiert-christlichen Brauchhintergrund, sondern ist eine Produkt aus mindestens zwei Traditionslinien: Zum ersten derjenigen des Feldumrittes oder Flurumganges – ein aus der vorchristlich-germanischen Zeit stammender Brach mit dem Landbesitzer ihren Anspruch erneuern mussten – zum anderen aus derjenigen des als „Vatertag“ begangenen Pendants zum „Muttertag“, wie er seit dem frühen 20. Jahrhundert in den USA erfunden und zum nationalen Feiertag erklärt wurde. Schon seit dem Mittelalter waren diese Flurumritte christianisiert und mit der Prozession der Apostel zum Ölberg verknüpft worden, nahmen allerdings schon zu dieser Zeit einen eher säkularen Zweck ein. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich die heute immer noch gängige „Herrenpartie“. Die dabei üblichen Handkarren oder Kutschen werden häufig mit Birkenzweigen geschmückt.
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