24.06. Johannes der Täufer
Der Heilige Johannes (*1 v.Chr. – +29) [hebräisch: Jochanan ben Sacharja; auch: Johannes der Vorläufer, Johannes der Täufer, Johannes Baptist] ist eine zentrale Heiligenfigur und Märtyrer des katholisch geprägten Christentums. Er gilt als Schutzpatron u.a. der Schneider, Weber, Gerber und Steinmetze. Als einer von nur drei Heiligen, neben Jesus Christus und Maria, gilt sein Geburtstag als Gedenktag, der, innerhalb der katholischen Kirche, als Hochfest begangen wird. Sein Leben und Wirken wird ebenfalls im Koran erwähnt.
Johannes war der einzige Nachkomme des Priesters Zacharias und der Elisabeth. Mit der Schwangerschaft und Geburt sind einige Wundererzählungen verknüpft: So soll der, an der vorigen Verkündigung der Schwangerschaft seiner Frau durch den Erzengels Gabriel zweifelnde, Vater seine Sprache solange verloren haben, bis er den, Elisabeth durch ihre Base, die Jungfrau Maria, eingegebenen Namen für seinen Sohn auf einer Wachstafel niederschrieb. Nachdem er in der Wüste gelebt hatte, begann Johannes ab 28 n.Chr seine Tätigkeit als Buß- und Wanderprediger, der das baldige Kommen des Messias vorhersagte. Hierbei nahm er auch Taufen vor. Auch Christus selbst wurde von Johannes getauft, was ihm sinnigerweise den Beinamen „der Täufer“ einbrachte. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus soll Johannes binnen kurzer Zeit zahlreiche Anhänger gehabt und sich dabei Feinde im kaiserlich-römischen und im Lager der Pharisäer gemacht haben. Bei der Taufe Christi durch Johannes offenbart sich zum ersten Mal sichtbar dessen göttliche Sendung. Von König Herodes Antipas wurde Johannes dann gefangen genommen, weil der ihm die unrechtmäßige Verbindung mit dessen Schwägerin Herodias öffentlich vorgehalten hatte. Das hasserfüllte Herodia bewegte ihre Tochter Salome, als diese dem von ihrem Tanz entzückten Vater einen Wunsch äußern durfte, Johannes‘ Haupt zu fordern. Johannes wurde daraufhin wurde enthauptet, Salome brachte ihrer Mutter das Haupt auf einer Schale. Die Lage seines Grabes ist unklar, allerdings sollen noch zahlreiche Reliquien des Heiligen Johannes existieren.
Die um den Johannestag ausgebildeten Brauchformen stehen oftmals im engen Zusammenhang mit der zeitgleich stattfindenden Sommersonnenwende. Die christliche Deutung besagt, dass Johannes mit dem Erscheinen des Christus um sein Ende gewußt und dies mit den Worten: „Er (= Jesus Christus) muß wachsen, ich aber muß abnehmen“ kommentiert habe. Die Natur bezeugt am Tag der Sommersonnenwende damit gleichsam das Verhältnis Johannes zu Jesus. Zu den am häufigsten mit diesem Tag verbundenen Bräuchen gehört das Sonnenwendfeuer, die den Höhepunkt der entsprechenden Festveranstaltungen bilden. Seit dem 10. Jahrhundert war es üblich, dazu geweihten Wein zu trinken. Größtes Johannisfest in Deutschland ist die Mainzer Johannesnacht. Mancherorts werden Brunnen und Quellen besonders geschmückt. Besonders lebendig ist dieser Brauch in Österreich – und hier vor allem in der Steiermark (Sunnawenhansel-Frohfeuer). Dabei sollen Feuersprünge vor Not und Krankheiten schützen. Auch das „Scheibenschlagen“ wird häufig praktiziert, die katholische Liturgie kennt zu diesem Tag Feuersegnungen.
Der Heilige Johannes ist ebenso Namensgeber für einige besondere Backwerke und Heilkräuter (etwa Johanniskraut). Der aus siebenerlei oder neunerlei Kräutern gewundene Jonhanniskranz sollte, vor die Haustüre gehängt, vor den am Tag der Sonnenwende losgelassenen Dämonen schützen. In Mitteldeutschland warf man diese Kränze über das Haus, um es vor Unwettern zu bewahren. Glück in Liebesdingen verhieß etwa ein unter dem Eßtisch ausgelegter Blumenteppich (Johannisstreu).
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